Entlüftung für Hohlräume vorsehen
Genauso schlecht wie der mangelnde Abfluss der Flüssigkeiten sind Hohlräume, in die die Flüssigkeit nicht eindringen kann, da sie nicht entlüftet werden. Sacklochbohrungen, die in der Beschichtungsposition nach unten weisen, sowie nicht entlüftete Hohlräume in Rohren oder an Blechsickungen sollten daher vermieden werden. Durch nicht entlüftete Hohlräume entstehen beim Tauchen Luftblasen in Hohlraum, die die Beschichtung verhindern. Lassen sich solche Stellen nicht vermeiden, ist nur die nachträgliche und mit zusätzlichen Kosten verbundene Aufbringung einer weiteren Oberfläche, (z.B. durch Pulverbeschichtung oder Nasslack) oder eine geeignete Hohlraumversiegelung möglich.
Eine Alternative ist der Einsatz spezieller Kippgestelle, die die Bauteile im Prozess in den Gestellen drehen und so für den ungehinderten Abfluss der Flüssigkeiten bzw. die luftblasenfreie Beschichtung der Hohlräume sorgen. Solche Kippgestelle verursachen allerdings erhebliche Zusatzkosten, die der Kunde mit berücksichtigen muss. Ein weiterer Punkt, der bei Hohlräumen und Rohren zu beachten ist, ist der sogenannte „Faradaysche Effekt“. Die KTL-Beschichtung besitzt ein sehr gutes Eindringvermögen, das anderen organischen Beschichtungsverfahren weit überlegen ist. Der Faradaysche Effekt begrenzt dieses Eindringvermögen, d.h. das Abscheidevermögen in Hohlräumen. Denn dies ist, z.B. bei Rohren, abhängig vom Verhältnis des Rohrinnendurchmessers zur Rohrlänge oder, bei anderen Bauformen, abhängig vom Abstand zweier eng aneinander liegender Platten zu deren Flächenausdehnung. Durch Entlastungsöffnungen lässt sich der Faradaysche Effekt soweit verringern, dass die gewünschte Innenbeschichtung erreicht wird, ohne die Prozessparameter wesentlich verändern zu müssen.
Demnächst: Lackiergerechtes Konstruieren – Teil 4 „KTL Schichtdicke bei Abmessungen einplanen“
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